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AutorenbildIsabel

Erfahrungsbericht: 4Walls Escape - Die Enthüllung

Dass ein Online Escape Game funktionieren kann, haben die Entwickler von 4Walls Escape bewiesen. Mit Papier, Stift und natürlich dem Laptop bewaffnet haben wir uns Sonntagabend zu viert zusammen telefoniert, um "Die Enthüllung" zu testen - und waren sogar etwas schneller als der Durchschnitt der Spieler (yeah!).


Die Geschichte

Das seit 20 Jahren verschwundene Klimt-Gemälde "Portrait einer Frau" ist überraschend wieder aufgetaucht. Und zwar gar nicht weit von der Galerie entfernt, aus der es gestohlen wurde. Als Kunstfreunde, Hobbydetektive und eingefleischte Escape-Room-Tester können wir die offenen Fragen natürlich nicht im Raum stehen lassen: Ist das Gemälde überhaupt echt? Wo war es die letzten Jahre? Warum taucht es gerade jetzt wieder auf? Was ist bei den Ermittlungen 1997 schief gelaufen, dass es die ganze Zeit auch keinen Täter gab? (Außer dem Offensichtlichen: Wir wurden in den 90ern nicht zu Rate gezogen.. Wäre doch ein Fall für TKKG & Co. gewesen). Wir sind nicht nachtragend und begeben uns auf Spurensuche in den alten Akten und finden tatsächlich Täter und Motiv - die hier natürlich nicht weiter verraten werden.



Steckbrief des Spiels

Schwierigkeit

Mittel - wer schon ein paar Escape Spiele gemacht hat, kommt gut durch, ohne dass es zu langweilig ist. Aber auch Einsteiger werden ihre Freude daran haben.

Spieldauer

Wir haben zu viert 1h 42m benötigt - die durchschnittliche Spieldauer liegt nach Angaben des Anbieters bei knapp 2h.

Spiel-/Levelbeginn

Es gibt ein einleitendes Video und eine Fallbeschreibung als Text sowie Überleitungstexte zwischen den Leveln, die sich auf den jeweiligen Ermittlungsstand des Falls beziehen.

Spielfortschritt

Linear durch die Level - angefangen bei einer Echtheitsprüfung des Bildes, über die Asservatenkammer mit den alten Fallakten bis hin zu einem alten Schloss, in dem das Gemälde die letzten Jahre mutmaßlich aufbewahrt wurde.

Verständlichkeit der Level

Sehr gut - was von den Spielern pro Level erwartet wird, ist deutlich. Sie sind ansprechend aufbereitet und man weiß eigentlich immer, was das Rätsel ist und wo der Code eingegeben werden soll. Außerdem gibt es einen Balken, der den Spielfortschritt anzeigt.

Rätselarten

Ausgesprochen vielfältig - wie man es von einem Raum oder Spiel von zu Hause kennt. Wer schon ein paar mehr Escape Games gespielt hat, erkennt die Rätsel wieder (spätestens nach Tipps oder Lösungen). Dabei sind sie aber auch für erfahrene Spieler nicht langweilig (sonst hätten wir nicht auch ein paar Mal Tipps oder gar Lösungen gebraucht...)

Tipps und Lösungen

Gibt es jederzeit - dabei gibt es ausreichend viele Stufen an Tipps, die einen auf die richtige Fährte bringen sollen, bevor die Lösung präsentiert wird.

Synchronität zwischen mehreren Spielern

Der Bildschirm wird zwischen mehreren Devices synchronisiert. Das bedeutet, gibt einer den richtigen Code ein, sehen die Mitspieler das. Dies gilt für die Lösung des Rätsels durch Code-Eingabe sowie für Tipps und Lösungshilfen. Wenn Elemente in den Räumen untersucht werden, erscheinen sie allerdings nur dem jeweiligen Spieler. Das ermöglicht, dass jeder eingeloggte User die Räume alleine erkunden kann, um die Erkenntnisse anschließend mit dem Team zu teilen (z. B. arbeitet ein Team an Hinweis 1 und das zweite Team hört sich ungestört Hinweis 2 an).

Spielbare Devices

PC, Tablet und Smartphone sind möglich, wobei auch die Anbieter mind. Tablet empfehlen, um die Räume bestmöglich untersuchen zu können. Auf mobilen Geräten ohne Mouse-over können klickbare Elemente in den Räumen auch angezeigt werden.



Fazit: Spielempfehlung? Durchaus!

Das Online Escape Game ist gelungen und steht den klassischen Räumen oder Wohnzimmer-Spielen in wenig nach. Länge und Schwierigkeit sind gut gewählt - wen die Motivation verlässt, der kann durch Tipps schneller voran kommen und mich persönlich hat der Fortschrittsbalken zum Ende motiviert.

Die Schwierigkeit bei einem Online Spiel im Gegensatz zu einem physischen Raum bleibt immer die Vielfalt an Informationen und die potenzielle Distanz zu Mitspielern. Dafür dürfen die virtuellen Räume meiner Meinung nach nicht überfrachtet mit Informationen sein und der Spielfluss muss linear gestaltet werden - so wie es 4Walls Escape gelungen ist.

Die Empfehlung geht aber klar dazu, mit einem PC mit im besten Fall zwei Bildschirmen pro Spieler/Spieler-Team zu spielen. Es war hilfreich, auch mal einen Screenshot von einem Rätsel zu machen und darin herum zu malen. Das stelle ich mir auf einem mobilen Gerät sehr viel schwieriger vor.

Was bedeutend schwieriger war als bei einem physischen Raum oder Brettspiel, ist die Kommunikation mit den Mitspielern über (Video-)Telefon. Gerade weil jeder den Hinweisen auch alleine nachgehen kann, ist es umso unübersichtlicher, wer eigentlich gerade woran arbeitet und was die Erkenntnis war.


Und wer jetzt schon Lust bekommen hat, findet hier das Spiel: www.4walls-escape.de


Das Spiel haben wir kostenfrei testen dürfen, doch der Erfahrungsbericht ist unsere ehrliche und unbeeinflusste Meinung.

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